Bautagebuch

Mehr Raum für die Herzen

Neues Herzkatheterlabor am Krankenhaus St. Barbara eingeweiht – Komplette Förderung des 1,955 Millionen teuren Bauprojekts durch den Freistaat Bayern

Freuten sich bei der Einweihung des neuen Herzkatheterlabors darüber, dass ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zum Neu- und Erweiterungsbau des Krankenhauses St. Barbara geschafft ist: Geschäftsführer Dr. Martin Baumann, Pater Prior Seraphim Schorer, OB Andreas Feller, Chefärztin Dr. Elisabeth Bösl, Norbert Stammler, pflegerischer Leiter des Herzkatheterlabors, Pfarrer Arne Langbein und Pfarrer Thomas Senft (v. l.). Foto: Claudia Seitz

 75 Quadratmeter größer, rund 1.955.000 Euro teuer und ein wesentlicher Meilenstein im Zuge der knapp 50 Millionen schweren Baumaßnahmen auf dem Weg zum Erweiterungsbau des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf: Mit diesen Fakten präsentierten Ende Juni 2017 Geschäftsführer Dr. Martin Baumann und Chefärztin Dr. Elisabeth Bösl das neue Herzkatheterlabor (HKL) am medizinischen Zentralversorger. Dank eines zügigen Bauverlaufs konnte die Eröffnung im Beisein von Pater Prior Seraphim Schorer und Oberbürgermeister Andreas Feller sogar drei Monate früher als geplant gefeiert werden.

„Wofür schlägt Ihr Herz?“ – Gut sechs Jahre nachdem diese Frage bei der Einweihung des ersten Herzkatheterlabors am Krankenhaus St. Barbara gestellt wurde, wiederholte und beantwortete sie Dr. Martin Baumann: „Unser Herz schlägt damals wie heute für die Absicherung einer im Akutfall raschen und wohnortnahen Versorgung herzkranker Patienten aus dem Landkreis Schwandorf. Ausgestattet mit erfahrenen wie engagierten Ärzten und Pflegekräften sowie der neusten Medizintechnik haben wir hierfür optimale Voraussetzungen geschaffen.“

Für den Neu- und Erweiterungsbau wird im Juli auch die Fläche abgerissen, die bislang das Herzkatheterlabor beherbergte. Deshalb bot sich eine Verlagerung auf die OP-Ebene in das zweite Obergeschoss an. Zwischen den Stationen C1 und C3 gelegen, befindet sich das neue HKL nun im Herzen des Krankenhauses St. Barbara und nach Fertigstellung des Neu- und Erweiterungsbaus dann direkt neben der komplett neuen Intensivstation.

Der mit Mitteln des Freistaats geförderte Umbau umfasst auf insgesamt 190 Quadratmetern nun neben dem eigentlichen Labor eine Bettenwarte mit drei Plätzen, einen Vorbereitungsraum, einen Schalt- und Befundungsraum, einen Entsorgungs- und einen Lagerraum sowie zwei Umkleiden. Dr. Elisabeth Bösl, Chefärztin der Kardiologie und Intensivmedizinerin, freut sich besonders über den neuen Vorbereitungsraum. Dieser ermöglicht die Vorbereitung eines Patienten noch während der laufenden Katheter-Untersuchung eines anderen Patienten. Dadurch könne im Ernstfall wertvolle Zeit gespart werden.

Mit der Eröffnung des am Montag, 3. Juli 2017, in Betrieb gehenden Herzkatheterlabors sieht Dr. Baumann auch einen wesentlichen Meilenstein im Zuge der knapp 50 Millionen schweren Baumaßnahmen auf dem Weg zum Erweiterungsbau erreicht. Damit gehe nicht zuletzt auch ein Katalog mit insgesamt 150 vorbereitenden Baumaßnahmen zu Ende, um den geplanten Neubau zu realisieren. So wurden zum Beispiel Ausweichflächen für neue Büros, Lagerräume, ein neuer Pflegestützpunkt, eine weitere Monitorzentrale sowie die notwendige technische Infrastruktur geschaffen. Ab Mitte Juli gibt es für die Dauer von rund zweieinhalb Jahren übergangsweise einen neuen Haupteingang, der sich nur wenige Meter neben dem bisherigen Eingang befindet. Und spannend bleibt es sicher auch, wenn der Bagger im Herbst die Baugrube für den Neubau aushebt. 


Zum Thema:

HKL in Kürze: Im Herzkatheterlabor (HKL) wird das menschliche Herz über einen Katheter, der über die Arterien der Leiste, des Handgelenks oder der Ellenbeuge eingeführt wird, untersucht. Im Körper können dann die verschiedenen Bereiche des Herzens oder der Herzkranzgefäße näher betrachtet werden. Durch eingespritzte Kontrastmittel können im HKL der Blutfluss und gegebenenfalls Engstellen der Herzkranzgefäße abgebildet werden. Im Falle eines akuten Herzinfarktes kann ein verschlossenes Herzkranzgefäß wiedereröffnet und mit einem Stent versorgt werden.
Ein Herzkatheterlabor bietet zudem die Möglichkeit, Druck und Sauerstoffsättigung in den Herzkammern und der Hauptschlagader (Aorta) zu messen. Bei der Ventrikulografie wird die linke Herzkammer durch Kontrastmittel sichtbar gemacht, bei der Koronarangiografie erfolgt die Kontrastdarstellung der Herzkranzgefäße.

Mit welchen Erkrankungen kommen Patienten ins Herzkatheterlabor? Im HKL werden Patienten mit Verdacht auf Koronare Herzerkrankung (Herzkranzgefäßverengung) oder mit akutem Herzinfarkt behandelt. Ferner werden hier Patienten mit Klappenerkrankungen oder auch Patienten, die eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens haben, untersucht.